Bei Sonderabwässern handelt es sich in der Regel um verunreinigte Prozess- und Niederschlagswässer, welche überhaupt nicht bzw. nicht ohne Vorbehandlung (Indirekteinleitung) in kommunale Kläranlagen eingeleitet werden dürfen. Die rechtliche Situation hat sich seit Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie im Januar 2005 verschärft, da von der Einleitung verunreinigter Schmutzwässer keine Gefährdung bzw. Verschlechterung des Zustandes von Gewässern und Grundwasser ausgehen darf. Für eine nachhaltige Wasserwirtschaft mit dem Ziel der weitgehenden Wiedernutzung von gereinigtem Abwasser und dessen Inhaltsstoffen ist die Abkopplung „problematischer Abwässer“ aus dem Kanalnetz unabdingbar. Hier sollen nach Möglichkeit dezentrale Behandlungsanlagen direkt am Ort der Abwasserentstehung eingesetzt werden.
Oft sind die Sonderabwässer in Abhängigkeit von der Entstehungsweise sehr unterschiedlich in der Zusammensetzung bzw. im Verschmutzungsgrad. Zudem unterscheiden sie sich stark vom typischen kommunalen Abwasser. Aus diesem Grunde gibt es für die Behandlung von Sonderabwasser auch keine Standartsysteme. Entsprechend müssen alle Behandlungsanlagen auf den individuellen Einsatzfall abgestimmt werden.
Unter diesen Voraussetzungen hat areal® im Rahmen eines von der Technologieförderung Rheinland-Pfalz bei der ISB geförderten FuE-Projektes eine „Mobile Feldversuchsstation“ entwickelt, die für Erprobungszwecke unmittelbar am Ort der Entstehung von Sonderwasser eingesetzt werden kann. Hier können zahlreiche Behandlungskonfigurationen für das jeweilige Sonderabwasser praktisch erprobt und untersucht werden und die für das jeweilige Abwasser optimale oder ggf. wirtschaftlichste Behandlungsmethode identifiziert werden. Einen weiteren wichtigen Aspekt bei der Konzeption von Sonderabwasserbehandlungsanlagen sieht areal® in der Aufbereitung und Wiederverwendung z.B. als Prozesswasser in Betriebsabläufen usw. Über die mobile Feldversuchsstation können Qualität und Eignung des behandelten Abwassers bestimmt werden.